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Einwanderung mit Hindernissen: So kam Tech-Gründer Raed Abdallah nach Berlin

Viele Wege führen nach Berlin. Manche sind leichter, manche sind schwieriger. Davon kann auch der Tech-Gründer Raed Abdallah berichten. Im März 2022 kam er von Jordanien nach Berlin – eine Reise, die nicht immer einfach war. Warum? Dies verraten wir in diesem Artikel.

Raed ist Gründer des Softwareunternehmens Nowa. Nowa bietet eine Plattform für die Entwicklung von Apps ohne Code. Das Start-up erforscht derzeit neue Wege in der App-Entwicklung, die für jeden zugänglich sein sollen – auch ohne Programmierkenntnisse.

Auf der Suche nach Finanzierung und Struktur trafen Raed und seine Mitgründer:innen Anas Alsalhi und Ludovica Palio auf die Technische Universität Berlin. Diese war von Anfang an von der Idee begeistert und unterstützt das Start-up heute mit einem Stipendium-Programm, das vom Land Berlin bezahlt wird. Das Programm ist der Motor für Nowa, Ideen in die Tat umzusetzen und als Unternehmen durchzustarten. Die Kooperation mit der Technischen Universität bildete die Basis dafür, dass Raed und seine Kolleg:innen nach Berlin gezogen sind. Doch der Weg hierher war kein leichter für ihn.

Raed saß lange in Jordanien fest, obwohl sein Stipendium in Berlin bereits lief. Ein Visum-Antrag beim Konsulat in Amman und weitere erforderliche Papiere erschwerten ihm die Einreise hierher. Er konnte lediglich mit einem Touristenvisum von Zeit zu Zeit ein- und ausreisen. Kein perfekter Start für einen Gründer, der am Beginn seiner Karriere steht! Das Konsulat wollte anfänglich das Visum als Gründer nicht anerkennen, da Raed ja noch kein Unternehmen gegründet hatte. Eine komplizierte Klärung, die professionelle Unterstützung erforderte.

Geholfen haben das Landesamt für Einwanderung und der Business Immigration Service (BIS) von Berlin Partner. Hand in Hand nahmen sie sich der komplizierten Bürokratie zwischen den Ländern an und ermöglichten ein aufenhaltrechtliches Visum für Raed als Gründer. Seine Immigration ist ein gutes Beispiel von wertvoller Übersetzungsleistung und einem gelungenen Zusammenspiel der Berliner Institutionen, um Erfolgsgeschichten zu schreiben. Wie Raed persönlich diesen Weg empfunden hat, berichtet er in folgendem Interview.

Warum haben Sie sich entschieden, nach Berlin zu gehen?

Mit der Idee zu Nowa war mir und meinen Mitgründer:innen klar, dass wir in eine Stadt mit einem erstklassigen Start-up-Ökosystem umziehen möchten. Als internationales Team, das bisher ausschließlich online gearbeitet hat, war es Zeit für uns, endlich zusammenzukommen. Berlin ist einer der besten Start-up-Hubs weltweit. Viele tolle Unternehmen wurden hier erfolgreich gegründet. Deshalb wollten wir auch hierher.

Wie haben Sie den Prozess des Ankommens nach Berlin empfunden?

Zugegeben, der Umzug nach Berlin war nicht einfach. Um hierher zu kommen, brauchten wir eine stabile Finanzierung für Nowa. Diese haben wir zum Glück mit dem Start-up-Stipendium-Programm an der Technischen Universität Berlin gefunden.

Ich hatte das Glück, bereits in einer frühen Phase vom Business Immigration Service (BIS) unterstützt zu werden. Das Team des BIS hat mir bei jeglichem Papierkram geholfen, der auf meinem Weg notwendig war. Ein langwieriger Prozess, der mich allein noch mehr Zeit gekostet hätte. Diese Unterstützung hat mich sehr erleichtert.

Durch den langen Prozess kam ich weit nach dem Start meines Stipendiums in Berlin an. Aber ich bin sehr dankbar und habe aufgrund der Corona-Pandemie auch nicht so viel verpasst, da vieles hier noch geschlossen war.

Was ist im Prozess gut gelaufen und was nicht?

Überraschenderweise lief die Wohnungssuche sehr gut. Dadurch, dass meine Kolleg:innen bereits vor mir angekommen sind, konnte ich von deren Erfahrungen profitieren. Auch das Visumverfahren lief letztendlich gut, obwohl es sich unterwegs sehr stressig anfühlte.

Was leider noch nicht so gut läuft, ist die Integration in das Berliner Start-up-System. Die meisten Veranstaltungen finden momentan online statt. Das macht es schwer, Gleichgesinnte zu treffen.

Was mögen Sie besonders an Berlin?

Berlin ist eine total einzigartige Stadt, die sehr schnell wächst. Hier gibt es überall tolle Möglichkeiten in jeglicher Hinsicht.

Welche Tipps haben Sie für andere Gründer:innen, die nach Berlin kommen wollen?

Starten Sie so früh wie möglich! Verbinden Sie sich mit dem Business Immigration Service von Berlin Partner und finden Sie Gleichgesinnte, die Ihnen von ihrer Reise berichten können. Zudem empfehle ich definitiv, sich die Stadt vorab anzuschauen – gerade wenn Sie noch nicht entschieden sind.

Vielen Dank, Raed.