1. Wo arbeitest du?
Ich bin Geschäftsführerin von #SheTransformsIT beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). #SheTransformsIT ist eine interdisziplinäre Initiative, die sich dafür einsetzt, mehr Frauen in technische Berufe und Bereiche zu bringen.
2. Warum hast du dich für Berlin entschieden?
Ich habe in anderen Städten gelebt, wie Marburg, Frankfurt und Hamburg. Und obwohl ich diese Städte sehr mochte, wollte ich immer nach Berlin, in die „Hauptstadt“, um sie selbst zu erleben. Der Job beim BDI war ein guter Grund, endlich Berliner Luft zu schnuppern!
3. Was liebst du an Berlin?
Ich bin ausgebildete Politikwissenschaftlerin, Ökonomin, Philosophin und Germanistin – deshalb fällt es mir schwer zu sagen, was ich an Berlin nicht liebe. Diese Stadt verkörpert so viele meiner akademischen und persönlichen Interessen. Mein Lieblingserlebnis? Mein täglicher Arbeitsweg mit dem Fahrrad durch das Brandenburger Tor. Jeden Tag habe ich das Privileg, frei von West nach Ost zu radeln – etwas, das lange Zeit nicht möglich war. Es gibt keine andere Stadt auf der Welt mit einer solchen Geschichte, und ich liebe es, Teil davon zu sein und daraus zu lernen.
4. Welche Herausforderungen musstest du überwinden und wie hast du das geschafft?
Sich an die „Berliner Schnauze“ zu gewöhnen, war – und ist – eine kleine Herausforderung. Ich bilde mir ein, inzwischen ziemlich schlagfertig reagieren zu können. Es gibt ein Sprichwort: „Amerikaner sind wie Aprikosen – außen weich, innen hart. Deutsche sind wie Kokosnüsse – außen hart, innen weich.“ Diese erste Barriere zu durchbrechen, sei es bei Kolleg:innen oder potenziellen Freund:innen, war nicht einfach. Aber ich bin hartnäckig – und das hat mir geholfen.
5. Wer oder was hat dir geholfen, dich in Berlin einzuleben?
Als ich nach Berlin gezogen bin, hatte ich kein großes Netzwerk. Tatsächlich waren es Menschen, die ich nicht gut kannte – wie Kolleg:innen und Mitglieder der Fulbright Alumni Association – die mir am meisten geholfen und mich unterstützt haben. Diese Solidarität hat den entscheidenden Unterschied gemacht!
6. WELCHE TIPPS WÜRDEST DU EXPATS GEBEN, UM SICH IN BERLIN LEICHTER EINZULEBEN?
Wenn du ohne Netzwerk hierherkommst, hab keine Angst, Menschen um Hilfe zu bitten, die du vielleicht nicht gut kennst. Wie man auf Deutsch sagt: „Fragen kostet nichts.“ Schließlich ist das Schlimmste, was passieren kann, dass jemand „nein“ sagt. Ach ja – und wenn dich eine Kassiererin bei Netto anschreit, du sollst deine Einkäufe schneller einpacken: Nimm’s mit Humor und bereite eine schlagfertige Antwort vor!
