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Sonia Veselova (25 Jahre)

findet: Berlin ist ein Ort voller Vielfalt und Akzeptanz.

Wo arbeiten Sie?

Ich bin Software Engineer bei Delivery Hero in Berlin. Delivery Hero ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit einem breiten Portfolio an Lieferplattformen – darunter foodpanda, foodora und Glovo. Wir sind in rund 70 Ländern aktiv, unser Headquarter befindet sich in Berlin. Über unsere Apps und Webanwendungen werden Lebensmittel, Blumen, Kaffee und vieles mehr direkt an die Haustür geliefert.

In meinem Team arbeiten wir aktuell an einem spannenden KI-Projekt zur Bildgenerierung. Unser Ziel: Fotos von Speisen und Getränken, die in geringer Qualität vorliegen, mithilfe künstlicher Intelligenz automatisch zu optimieren. Das Projekt ist sehr dynamisch und entwickelt sich ständig weiter – das liebe ich an meinem Job.

Parallel studiere ich Software Engineering an der 42Berlin, einer praxisorientierten Coding School. Ursprünglich habe ich Bioinformatik studiert, bin aber in meinem ersten Job mit anderen Programmierbereichen in Berührung gekommen – etwa der Website-Erstellung. Ich war sofort begeistert und wusste: Das ist mein Ding. Ich wollte tiefer einsteigen.

Von der 42Berlin habe ich dann zufällig erfahren – und war direkt fasziniert vom innovativen Konzept. Die Schule ist ideal für alle, die einen alternativen Bildungsweg suchen. Es gibt keine klassischen Lehrer:innen, das Lernen findet in Teams statt. Ziel ist immer, gemeinsam Lösungen für reale Projekte zu finden. Diese Methodik ist praxisnah und sehr auf das spätere Berufsleben ausgerichtet. Nach dem Probemonat war für mich klar: Ich ziehe das durch. Jetzt steht mein Abschluss kurz bevor – und ich bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

Warum haben Sie sich für Berlin entschieden?

Ich bin im Februar 2022 nach Berlin gezogen, kurz nachdem Russland die Ukraine angegriffen hat. Ursprünglich komme ich aus Moskau – aber dortzubleiben war für mich keine Option. Innerhalb von zwei Tagen habe ich meine Sachen gepackt und bin los. Glücklicherweise hatte ich bereits ein Touristenvisum und konnte direkt nach Deutschland reisen.

Wichtig ist mir zu sagen: Ich wollte schon immer nach Berlin. Mein erster Besuch war mit 17 – und ich habe mich sofort in die Stadt verliebt. Berlin fühlte sich wie mein zweites Zuhause an. Mein Partner lebte bereits hier, und ein Umzug war ohnehin geplant.

Was lieben Sie an Berlin?

Berlin bedeutet für mich Freiheit – auch im politischen Sinne. Ich identifiziere mich als queere Person und es ist mir wichtig, offen leben zu können, wie ich bin und sein möchte. Das ist in Russland nicht möglich. In Berlin ist das anders: Die Stadt ist multikulturell, tolerant und urteilsfrei. Wenn Sie einen Ort suchen, an dem Vielfalt gelebt wird – Berlin ist der richtige Platz.

Ich liebe auch die Gegensätze der Stadt. Berlin ist einfach magisch – mit all seinen Parks, der Architektur und den kulturellen Angeboten. Die Menschen hier wirken manchmal etwas rau im ersten Moment, aber sind im Herzen sehr offen. Die Stadt ist international – man begegnet Menschen aus aller Welt. Das macht sie für mich so besonders.

Wer oder was hat Ihnen den Einstieg in Berlin erleichtert?

Ich kannte Berlin bereits gut, da ich über Jahre hinweg regelmäßig zu Besuch war. Viele meiner Freund:innen leben hier – und auch mein Partner. Das hat den Start für mich sehr erleichtert. Ich hatte ein unterstützendes Umfeld und kannte mich in der Stadt bereits aus.

Welchen Tipp würden Sie jemandem geben, der neu in Berlin ist?

Wenn Sie im Sommer ankommen, besuchen Sie unbedingt die Open-Air-Kinos – zum Beispiel im Volkspark Friedrichshain. Falls Sie im Winter nach Berlin ziehen, besorgen Sie sich am besten eine Tageslichtlampe. Die dunkle Jahreszeit kann herausfordernd sein – aber keine Sorge, die Berliner Sommer machen das wieder gut. Die Menschen hier nähren das ganze Jahr von dieser Sommer-Energie. Mein wichtigster Tipp: Denken Sie nicht zu viel nach, kommen Sie einfach! Berlin empfängt Sie mit offenen Armen.

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