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Karriere mit Zukunft am EUREF-Campus Berlin – ein Interview mit Vorständin Karin Teichmann

Karin Teichmann | © EUREF AG – Christian Kruppa

Berlin ist einer der führenden Innovationsstandorte Europas. Die Hauptstadt bietet nicht nur eine einzigartige Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, sondern ist auch Heimat von mehreren sogenannten Zukunftsorten – Arealen, an denen zukunftsweisende Technologien und Innovationen in enger Zusammenarbeit von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen entwickelt werden. Einer dieser bedeutenden Zukunftsorte ist der EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg – das Reallabor der Energiewende.

Karin Teichmann, Mitglied und Sprecherin des Vorstands der EUREF AG, hat maßgeblich dazu beigetragen, den EUREF-Campus als Innovationsstandort zu gestalten. Mit ihrer langjährigen Erfahrung, unter anderem bei Berlin Partner, wo sie das Thema Ansiedlung von Unternehmen verantwortete, wechselte sie vor rund acht Jahren zum EUREF-Campus und widmet sich seither der Entwicklung dieses visionären Projekts. Doch was genau macht der EUREF-Campus? Wie gestaltet dieser die Energie- und Mobilitätswende? Welche Karrieren sind am Campus möglich? Und warum ist Berlin der perfekte Standort für zukunftsweisende Karrieren?

In unserem exklusiven Interview gibt Frau Teichmann spannende Einblicke in die Rolle des EUREF-Campus, den Beitrag von Zukunftsorten zur Berliner Wirtschaft und Wissenschaft sowie die herausragenden Karrieremöglichkeiten, die Talenten hier offenstehen. Lassen Sie sich von ihrem Know-how inspirieren!

Was genau ist EUREF-Campus?

Wir sind ein Campus, an dem rund um die Themen Energie- und Mobilitätswende gearbeitet, geforscht, gelehrt und gelernt wird. Aktuell gibt es 7000 Arbeitsplätze hier. Große Unternehmen wie beispielsweise die Deutsche Bahn oder Schneider Electric sind hier ansässig, aber auch der Mittelstand wie u. a. Stiebel Eltron, Wilo oder Würth Elektronik. Zudem haben wir viele Forschungseinrichtungen und junge Start-ups von Weltrang. Dieser Mix macht den EUREF aus. Dabei sind wir ein privater Zukunftsort, der komplett ohne Fördergelder realisiert wurde und noch immer wird. Wir gehören also nicht zu den landeseigenen Standorten.

Der EUREF-Campus ist aber nicht nur Arbeitsort für die Menschen hier, sondern auch ein Ort der Vernetzung und der Begegnung

Auf unserem Gelände gibt es sechs Restaurants und eine Bäckerei – eines sogar mit einem ehemaligen Sternekoch. Besonders beliebt sind unser Pool, das Beachvolleyballfeld und unsere zahlreichen Afterwork-Events. Wir fördern die Begegnung. Es ist einfach ein schöner Ort hier.

Und was ist genau ein Zukunftsort?

Ein Ort, an dem Wirtschaft und Wissenschaft an zukunftsfähigen Technologien und Innovationen arbeiten und forschen. Die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ist quasi Tagesgeschäft. An Zukunftsorten begegnet man sich, kommt gemeinsam auf neue Ideen und entwickelt diese. Unser Schwerpunkt ist die Energiewende, der Zukunftsort Berlin-Buch konzentriert sich beispielsweise auf Medizin und Gesundheitswirtschaft sowie Life Scienes und Biotechnologie. So haben einige Zukunftsort eigene Themenfelder. In Berlin gibt es insgesamt elf Zukunftsorte.

Warum ist Berlin, speziell der EUREF-Campus, der ideale Standort für zukunftsträchtige Karrieren?

Berlin ist eine weltoffene Stadt und attraktiv für internationale Talente. Die Nähe zur Regierung und entsprechenden Verbänden ist gegeben. Die Stadt bietet eine herausragende Infrastruktur. Wir sind ein Innovationsstandort.

Das EUREF-Konzept der Innovationswerkstätten macht den Campus interessant. Hier können Sie Marktbegleiter:innen der gesamten Wertschöpfungskette treffen. Jedes Jahr finden 100.000 Fachbesucher:innen ihren Weg auf den Campus. Schnelle Kooperationen und gute Vernetzung sind hier möglich. Das ist attraktiv für Talente. Wo treffen Sie schon so viele unterschiedliche Menschen, die sich alle für ähnliche Themen interessieren, an einen Ort?

 Hier lernen wir voneinander und nutzen die kurzen Wege zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Welche Rolle spielen die Zukunftsorte, Ihrer Meinung nach, in der Berliner Wirtschaft und Wissenschaft?

Ein große. Die Studierenden, Fachkräfte und Forschenden arbeiten hier eben wirklich eng zusammen. Mehr Verknüpfung von Praxis und Theorie ist schwer möglich. Die Unternehmen am EUREF beteiligen sich schon im Auswahlprozess der zugelassenen Studierenden, vergeben Stipendien und auch Verträge für Werkstudierende. Junge Talente kommen hier ganz früh und sehr intensiv in Kontakt mit Unternehmen. Das ist für die Studierenden sehr spannend, so praxisnah zu arbeiten. Diese Co-Innovation ermöglicht eben ein Zukunftsort. Das ist woanders in der Form nicht möglich. Hier arbeiten alle zusammen – von Fridays for Future bis zum Fraunhofer Institut. 
 

Welche Studiengänge gibt es am EUREF-Campus und wie sind die Voraussetzungen für diese?

Der TU-Campus EUREF bietet vier weiterbildende Studiengänge an: MBA BUILDING SUSTAINABILITY, MBA ENERGY MANAGEMENT, MBL EUROPEAN AND INTERNATIONAL ENERGY LAW und MBA SUSTAINABLE MOBILITY MANAGEMENT.

Jedes Jahr werden 120 Studierende aufgenommen – 30 pro Studiengang. Um einen der begehrten Plätze zu erhalten, brauchen Sie mindestens einen Bachelor plus zwei bis drei Jahre Berufserfahrung. Viele bringen bereits einen Master mit. Genaue Angaben finden Sie auf unserer Website.

Welche Karrieremöglichkeiten finden Talente am EUREF-Campus?

Jobs in den Themenfeldern Energie- und Mobilitätswende. Einerseits gibt es Ingenieur-getriebene Berufsbilder, auf der anderen Seite viele Berufsbilder im Bereich Digitalisierung. Arcadis Deutschland sucht aktuell beispielsweise Bauingenieure (m/w/d), CONVEX ENERGY hingegen Software-Entwickler:innen. Aber auch klassische Dienstleistungsberufe werden hier gesucht, denn die Energiewende ist sehr erklärungsbedürftig. Schneider Electric sucht zum Beispiel Senior Sustainable Consultants (m/w/d).

 Ob Sie mit den Händen arbeiten oder vorm Computer – am EUREF finden Sie Jobs als Berufseinsteiger:in, Aufsteiger:in oder erfahrene Fachkraft.

Wo finden Talente diese Jobs?

Da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie schauen sich die EUREF-Unternehmen auf unserer Website an und schauen anschließend auf den Karriereseiten der Unternehmen nach offenen Stellenangeboten. Oder Sie nutzen ein gängiges Jobportal, wie zum Beispiel das Jobportal von Talent Berlin und geben den Begriff „EUREF“ als Stichwort ein. Dann werden Ihnen verfügbare Jobs angezeigt.

Welche Karrieretipps haben Sie für Talents, die sich für eine Karriere am EUREF-Campus interessieren?

Wir wollen gern Leute „on Campus“ haben. Bewerben Sie sich also nur, wenn Sie auch hier vor Ort arbeiten möchten. In der Pandemie haben wir gemerkt, dass mehr Ideen entstehen, wenn die Leute sich live begegnen.

Seien Sie zudem bereit, über den Tellerrand hinauszuschauen! Wenn Sie Lust haben, Dinge auszuprobieren, sind Sie hier richtig. Bringen Sie Ideen aktiv ein und seien Sie für einen Austausch offen! Wenn Sie die Welt nachhaltiger und klimafreundlicher gestalten wollen, haben Sie hier die Chance dazu.

Zudem: Abonnieren Sie unseren Newsletter! In diesem erfahren Sie jeden Montag, welche aktuellen Events auf dem Campus stattfinden. Die Events sind eine tolle Gelegenheit, mal in die Campus-Atmosphäre reinzuschnuppern und erste Kontakte zu knüpfen. Die aktuellen Events finden Sie auch auf unserer Website.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Berliner Zukunftsorte ein? Wo liegen die Potenziale und Herausforderungen?

Zukunftsorte sind spannend, weil sie Reallabore sind. Die Idee, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam arbeiten zu lassen, ist einfach die Zukunft. Die Orte bieten Raum und Zeit, Technologien auszuprobieren und voranzutreiben. Wussten Sie, dass am EUREF z. B. das autonome Fahren entwickelt wurde? Wir haben hier private Straßen und brauchen keine Straßenzulassung. Deshalb konnte früh getestet werden. Die Berliner:innen probieren im Allgemeinen gerne neue Dinge aus. 

An den Zukunftsorten können wir zeigen, was Berlin kann. Die Orte sind prädestiniert für Innovationen.

Aber die Stadt muss aufpassen, nicht an Attraktivität zu verlieren. Aktuell gehen nicht nur die Touristen-, sondern auch die Zuwanderungszahlen zurück. Das liegt primär am schwierigen Wohnungsmarkt. Aber auch daran, dass frische Konzepte fehlen. Da darf Berlin noch ideenreicher und mutiger in der Umsetzung werden. Wir brauchen privates Kapital und Investor:innen. Also dranbleiben an der Innovationsfreudigkeit!

Vielen Dank, Frau Teichmann.