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Berlin: Diese Stadt kann man sich leisten

Lebenshaltungskosten in Berlin
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Berlin boomt. Sowohl die Start-up- und Tech-Szene als auch weltweite Top-Branchen wie beispielsweise die Medizintechnik, Biotechnologie oder die Medienlandschaft locken internationale Fachkräfte in die Hauptstadt. Große Firmen wie Tesla, Amazon, BMW und Siemens bauen hier Ihre Standorte aus, die Tech-Giganten dieser Welt (Google, Facebook, Netflix & Co) haben hier Dependancen und die Wissenschaftslandschaft ist exzellent. Ein Umzug nach Berlin lohnt sich, denn eines können wir vorab verraten: Hier stimmt das Verhältnis zwischen Verdienst und Lebenshaltungskosten. In Zusammenarbeit mit der Gründerin von Make It Berlin, Vivian Lie, und der Nexus-Europe GmbH berichten wir über die aktuellen Lebenshaltungskosten in deutschen Hauptstadt.

Im Vergleich zu London oder Paris ist Berlin preiswerter als andere europäische Großstädte. Die Lebensqualität hier ist einzigartig, denn die Stadt bietet außergewöhnlich viele Grün- und Wasserflächen, Kultur-und Sportangebote sowie ein sehr gutes Verkehrsnetz inklusive dem verstärkten Ausbau von Radwegen. In Berlin sind Sie krankenversichert und die Angebote für Familien und Kinder sind vielfältig und bezahlbar. Ein Kita-Platz kostet beispielsweise nur 23 Euro monatlich pro Kind. Zudem ist das Thema Freiheit hier großgeschrieben. In Berlin können Sie sein, wer Sie sind – frei in Ihrer Nationalität, Ihren Traditionen und Ihrer Sexualität. Diese Tatsachen machen die Stadt attraktiv.

Kosten für eine Wohnung in Berlin

Zugegeben, es ist schwierig, in Berlin Wohnraum zu finden. Die wichtigste Regel bei der Wohnungssuche lautet: Gehen Sie Kompromisse ein! Damit meinen wir Kompromisse in der Größe der Wohnung und in der Wohnlage. Es ist wichtig, dass Sie auch außerhalb des Stadtkerns suchen. Berlin hat so viele schöne Bezirke, die alle bestens an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen sind. Maximal 45 Minuten brauchen Sie hier von A nach B.

Im Durchschnitt ist es eine gute Empfehlung, wenn Sie 30 bis 40 Prozent Ihres Nettoeinkommens für die monatliche Miete einplanen. Die Prozentzahl orientiert sich an Ihrem letztendlichen Einkommen. Je höher das Einkommen, desto niedriger die Prozentzahl.

Wenn Sie sich auf eine Wohnung bewerben wollen, stellen Sie sicher, dass 30 Prozent Ihres Nettoeinkommens die Miete decken. Denn dies ist in etwa die Zahl, an der sich Berliner Vermieter:innen orientieren, wenn sie Wohnungen vergeben.

Die Suche nach einer Wohnung dauert im Durchschnitt zwischen zwei und zwölf Monaten, deshalb empfehlen wir für die für die erste Zeit ein möbliertes Apartment auf Zeit bzw. die Anmietung eines Zimmers in beispielsweise einer Wohngemeinschaft (WG). Die Wohnpreise variieren – je mehr Sie im Zentrum wohnen wollen, desto teurer sind die Mieten.

Im Vergleich kosten eine möblierte Wohnung für eine Person (25 qm) circa 1200 bis 1500 Euro pro Monat – eine unmöblierte Wohnung mit 30 qm kostet zwischen 800 und 1000 Euro monatlich.

Ein möbliertes Apartment für zwei Personen (50 qm) kostet ca. 1400 bis 2000 Euro im Monat – ein unmöbliertes Apartment mit 60 qm kostet bis zu 1650 Euro monatlich.

Eine Wohnung mit drei Zimmern und 85 qm Fläche kostet wiederum in etwa 1800 bis mehr als 2000 Euro monatlich. Alle Preisangaben verstehen sich als Warmmiete inklusive Wasser, Heiz- und Nebenkosten.

Wenn Sie ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft (WG) mieten, rechnen Sie im Durchschnitt mit einer monatlichen Miete von 400 bis 650 Euro. Hinzu kommen - bei egal welcher Wohnform -  Kosten für Strom, Gas, Internet, Telefon und TV. Pro Person empfehlen wir allein zwischen 35 und 40 Euro für Strom monatlich einzuplanen. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

Kosten für den alltäglichen Bedarf in Berlin

Alles, was Sie zum Leben brauchen, ist in Berlin im internationalen Vergleich sehr günstig. Beispielsweise haben Sie verschiedene Möglichkeiten, um Lebensmittel einzukaufen. Ein Einkauf für einen Monat kostet in einem Discounter (Aldi, Penny, Lidl) circa 200 bis 300 Euro pro Person, in einem klassischen Supermarkt (Rewe, Edeka) circa 350 bis 450 Euro und in einem Bio-Markt (Denns, Biocompany) circa 350 bis 500+ Euro pro Monat und Person. Für Produkte des alltäglichen Bedarfs (Shampoo, Zahnpasta, Duschbad, etc.) müssen Sie mit lediglich 30 Euro pro Monat und Person rechnen.

Zudem gilt Berlin als „Second-Hand-Stadt“. Ob Vintage-Mode, Kinderbekleidung, Möbel, Bücher oder Spielzeug – in Berlin bekommen Sie vieles in sehr guter Qualität aus zweiter Hand. Die Berliner:innen sind sehr aktiv und kaufen bzw. verkaufen gebrauchte Waren. Diesen Trend nutzen nicht nur lokale Einzelhändler:innen in Form von tollen Second-Hand-Shops für sich, sondern auch diverse Apps und Webportale, auf denen Sie kostengünstig einkaufen können. 

Besonders günstig ist in Berlin nach wie vor ein Restaurantbesuch. Ein Menü in einem Fast Food-Restaurant erhalten Sie bereits für 6 bis 9 Euro pro Person. Der Besuch in einem mittelpreisigen Restaurant kostet pro Person circa 10 bis 12 Euro. Und ein Dinner für Zwei inklusive einem Drink oder einem Glas Wein kostet zwischen 40 und 50 Euro.

Eine Monatskarte für Bus, Tram, U-Bahn und S-Bahn kostet zwischen 86 und 107 Euro. Der Preis richtet sich nach drei verschiedenen Zonen – vom Stadtkern bis zum Stadtrand. Mit einer Jahreskarte sparen Sie noch mal kräftig. Der Preis liegt hier zwischen 761 und 1008 Euro pro Jahr. Ein Einzelfahrschein kostet 3 Euro für 2 Stunden und ein Kurzstrecken-Ticket kostet 2 Euro.

Unser Tipp

Bei einem Umzug nach Berlin aus dem Ausland lohnt es sich, offen und kompromissbereit zu sein. Schauen Sie sich auch die Berliner Randbezirke als Wohnort an! Informieren Sie sich vorab über anfallende Kosten für die Anmeldung und weitere notwendige Schritte im Ankommensprozess. Wenn Sie für einen Job nach Berlin kommen, erzählen Sie Ihrem bzw. Ihrer zukünftigen Arbeitgeber:in vom Business Immigration Service (BIS) in Berlin, der bei der Erteilung von einem Aufenthaltstitel unterstützt, oder raten Sie diesen zu einer Begleitung des Umzugs durch eine Relocation-Agentur. Diese Tipps sparen Zeit, Nerven und Geld.

Abschließend können wir sagen: Ob Berufseinsteiger:in oder Manager:in – die Gehälter in Berlin sind im internationalen Vergleich zwar niedriger – die Lebenshaltungskosten aber auch. Dies gleich sich untern dem Strich aus und pusht Berlin als Stadt mit Lebensqualität und beruflichen Perspektiven nach vorn. Mehr spannende Information rund um das Leben und Kosten in Berlin finden Sie in unserer Rubrik Leben in Berlin.